Team Resilienz
Teamentwicklung ist ein doch sehr spannendes, abwechslungsreiches und wichtiges Feld im beruflichen Alltag vieler Menschen. Erst letztens bin ich in diesem Zusammenhang wieder auf einen interessanten Begriff gestoßen, der mich zu weiterer Recherche und Überlegungen ermutigt hat:
TEAM RESILIENZ
Was lässt sich darunter verstehen bzw. kann als eine verständliche Definition formuliert werden? Dazu gibt es unterschiedliche Ansätze, aus denen ich die folgende als Überblick gerne anbieten möchte:
Resiliente Teams zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch in besonders herausfordernden Situationen und auch Krisensituationen weiterhin erfolgreich zusammenarbeiten. Sie definieren sich durch ihre stabil funktionierenden Prozesse, durch eine konsistente und stressbewältigende Teamführung und durch die sich optimal ergänzenden persönlichen Fähigkeiten und Stärken aller Beteiligten des Teams.
Diese Definition ist eine Zusammenstellung unterschiedlichster gewonnener Impulse und Beschreibungen. Daher ist sie natürlich subjektiv, bringt aber meines Erachtens viel Wesentliches mit ein.
Warum ist Team Resilienz überhaupt wichtig?
- Zum einen, wie bereits oben beschrieben, soll sie der Bewältigung von Herausforderungen und Krisen dienen. Das soll kein Versprechen sein, vielmehr aber das Potenzial beschreiben.
- Veränderungen können unterschiedlich disruptiv sein. Mit entsprechender Team Resilienz werden diese aber mit großer Wahrscheinlichkeit souveräner gemeistert.
- Und auch steigender oder kritischer Wettbewerbsdruck kann zu Destabilisierung von Teams führen. Team Resilienz ist hier ein wertvoller Präventiv-Parameter und Stabilisator im Umgang mit starkem Wettbewerb.
Was sind die verschiedenen Aspekte, die ein resilientes Team beschreiben können? Dazu habe ich ein paar Ideen, die jedoch nicht den Anspruch der Vollständigkeit haben:
Gemeinsame Werte
Hier ist es auf jeden Fall erfolgsbringend, dass diese im Team entwickelt werden, damit es nicht nur zu einer kollektiv erwünschten Zustimmung, sondern auch zu einer Identifikation mit den formulierten Werten kommt. Diese Werte müssen von der Führungskraft vorbildhaft gelebt und kontinuierlich aufgeladen werden. Team-Mitglieder können diese besonders gut dann aktiv mittragen, wenn es Verantwortliche für die unterschiedlichen Werte gibt.
Gemeinsame Ziele
Abgeleitet werden können Ziele aus Visionen und strategischen Überlegungen. Und auch diese gilt es als Team gemeinsam zu identifizieren, zu formulieren und zu festigen. Dabei ist nicht nur eine Unterteilung in Teilziele hilfreich und lässt die übergeordneten Ziele erreichbar erscheinen, sondern es sollten auch Individualziele für die einzelnen Teammitglieder beschrieben und vereinbart werden. Regelmäßige Überprüfung und gemeinsame Reviews stellen eine wichtige Absicherung der Zielerreichung dar und geben die Möglichkeit bedarfsgerechter und notwendiger Anpassungen.
Team- und Individual-Motivation
Teammotivation nährt sich von der Motivation der Einzelnen. Über die Motivatoren nicht nur von sich selbst, sondern auch der anderen Teammitglieder Bescheid zu wissen, kann einer der Booster für eine erfolgreiche Team-Performance sein. Eine konstruktive Fehlerkultur, eine gesunde Akzeptanz der Individualitäten, eine wertschätzend gelebte Toleranz untereinander und eine gute Feedbackkultur schaffen ebenfalls wichtige Voraussetzungen für eine starke Einzel- und Teammotivation. In diesem Zusammenhang hören und lesen wir immer häufiger von dem Begriff „Psychologischer Sicherheit“, bei dem es eben auch in erster Linie um Vertrauen, Wertschätzung und Feedback geht.
Mit- / Selbstgestalterhaltung
Ein Fokus auf Lösungsorientierung und die Offenheit für Optionen sind mindestens so wichtig, wie eine gute Ressourcenorientierung des Gesamtteams und seiner einzelnen Beteiligten. Eine gesunde Portion Mut als wertvoller Treiber für aktive Gestaltung der Prozesse, Projekte und Aufgaben, anstelle von Passivität und Abwarten, trägt zu einer energetischen und dynamischen Marschrichtung bei. Jeder kann und darf hier sein eigener Steuermann/frau in systemischer und kooperativer Abstimmung mit dem Gesamtteam sein.
Individualisierung
Der Erfolg eines Teams wird durch die zielgerichtete Nutzung der Stärken, Talente und Motive jedes Einzelnen stark beeinflusst. Unterschiedlichkeit ist nicht nur wichtig, sondern darf und sollte genutzt und gefördert werden. Das ist ein grundlegender Erfolgsfaktor für Ergänzung, Optimierung und die so wichtige Delegation von Aufgaben(-bereichen). Jede/r Einzelne hat so eine gute Voraussetzung, sein/ihr Bestes geben zu können und alle wissen, wer wofür mit großer Wahrscheinlichkeit der oder die Richtige für eine Aufgabe oder einen Beitrag ist.
Lernen und Entwicklung
In resilienten Teams wird und soll gemeinsam und konstruktiv aus Erfolgen und vor allem auch aus Misserfolgen gelernt werden, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu ermöglichen. Eine transparente Dokumentation und das aktive Teilen von Wissen erweitern das kollektive Wissen und fördern die fundierte Umsetzung von individuellen und gemeinsamen Maßnahmen. Einen großen Beitrag leisten überdies offene, flexible und moderne Lernformate, die allen zugänglich sind und selbstinitiativ genutzt werden. Sie machen ein Teamlernen im Austausch und Miteinander möglich und sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Lernkultur.
Kommunikation und Reflexion
Die bereits angesprochenen Team-Reviews sind ein wichtiger Teil einer gut strukturierten Regelkommunikation. Mindestens genauso wichtig sind Individualgespräche mit den einzelnen Mitarbeitern, die weder sporadisch oder rein situativ stattfinden, sondern einer abgestimmten Regelmäßigkeit unterliegen sollten. Weitere geeignete Methoden sind die kollegiale Beratung und auch Stimmungsbarometer, die fest implementiert und gut kultiviert sehr zu einer funktionierenden Team-Kommunikation beitragen können.
Strukturen und Regeln
Auch hier ist es sehr förderlich, wenn alle Beteiligten dazu beitragen, die gemeinsamen Regeln und Vereinbarungen abzustimmen, festzulegen und mitzutragen. Team-Strukturen benötigen Klarheit und Transparenz, auf die alle jederzeit Zugriff und Einblick haben. Diese Punkte bilden ein wichtiges Fundament und eine notwendige Orientierung für ein erfolgreiches Miteinander.
Und nun?
Für manche scheint dies eine sehr große Herausforderung darzustellen, einige sind bereits auf einem guten Weg dorthin und wiederum andere haben es auch schon erfolgreich geschafft. Doch mit einem Blick auf das große Ganze sind das alles Teilaspekte, die mit entsprechend schrittweiser und selektiver Herangehensweise, Erarbeitung und Umsetzung sehr attraktiv und realistisch in der Umsetzung sind. Also auch kein Hexenwerk, sondern nach einer genauen Betrachtung des aktuellen IST-Zustands und mit entsprechender strukturierter Anwendung ein klarer Auftrag mit sehr guten Erfolgsaussichten. Hierfür hilft eine Unterstützung von außen häufig deutlich mehr, als nur selbstinitiativ zu werden und alles allein in die Hand zu nehmen.
Jetzt liegt es an Ihnen, was Sie aus diesem neuen oder auch aufgefrischten Wissen machen. Die Vielzahl der Vorteile aus einer entsprechenden Ausrichtung der Teamkultur sprechen für sich. Die Erfahrungsberichte aus diesem Bereich sind beispielgebend. Doch aus reinem Wissen entstehen bekanntlich keine Veränderungen…
Schon interessiert an meinem nächsten Blog? Ich auch ... Mal sehen, welche Impulse mir dazu kommen werden ...