Die wunderbare Welt der Teamentwicklung

Was unterscheidet eigentlich "gute" Teams von anderen?

Fragen wir das WorldWideWeb, Experten oder die KI danach, bekommen wir meist ähnliche Ergebnisse, die sich teilweise nur in Nuancen unterscheiden.

Die KI antwortet mit folgendem Statement (ich habe die Anzahl der Zeichen beschränkt, da es ansonsten gerne ein sehr ausführlicher Text wird):

Ein gutes Team ist durch gegenseitigen Respekt und eine positive Einstellung gekennzeichnet. Sie haben gemeinsame Ziele, die sie verfolgen und sie kommunizieren offen und ehrlich. Sie sind bereit, ihre Ideen auszutauschen und konstruktive Kritik zu akzeptieren. Sie sind in der Lage, komplexe Probleme zu lösen und konstruktive Lösungen zu finden. Sie sind flexibel und können sich auf Änderungen einstellen. Sie arbeiten zusammen, um Erfolg zu erzielen und bereiten sich auf Herausforderungen vor. Sie helfen einander und unterstützen sich gegenseitig. (ChatGPT)

Viele Begriffe, die auch von den anderen Befragten in der Regel angeführt werden:

  • Respekt
  • Gemeinsame Ziele
  • Offene Kommunikation
  • Ehrlichkeit
  • Konstruktives Feedback
  • Lösungsorientierung
  • Flexibilität
  • Unterstützung & Kooperation

Begriffe, die darüber hinaus gerne mit ins Feld gebracht werden, sind:

  • Klare Strukturen
  • Rollenverteilung
  • Engagement
  • Vertrauen
  • Integrität
  • Transparenz
  • u. a.

Hört sich großartig an und ist im Grunde alles nachvollziehbar. Also packen wir es an und machen aus einem neuen oder vorhandenen Team ein Top-Perfomance-Team.

HexHex!

Nein, so einfach ist das leider nicht. Im Gegenteil, es bedarf einer guten Analyse der IST-Situation, einer Ableitung der Stärken und Potenziale und dann einer sinnvollen Auswahl von Maßnahmen und Methoden. Und wir brauchen Zeit, denn es gilt ja auf jeden Fall, alle Beteiligten abzuholen, aufzugleisen und zur aktiven Mitgestaltung zu motivieren.

Apropos Motivation … mit den geeigneten Visionen und Zielen bekommen wir doch eigentlich alle schnell entsprechend motiviert, oder? Gut, ergänzen wir noch Belohnungen, Prämien, Incentivierungen & Co!

Weit gefehlt, denn die Motive der einzelnen Team-Mitglieder sind wahrscheinlich so unterschiedlich, wie sie Kleidungskombinationen tragen… vielleicht nicht ganz so unterschiedlich, aber doch sehr individuell in der Kombination. Dazu später mehr …

Ein guter Start kann ein Grundverständnis für die Entwicklung eines Teams sein. Da bietet sich unter anderem das vielzitierte bzw. angewandte Phasen-Modell von Tuckman an – die meisten von euch werden es bereits kennen:

  • Forming
  • Storming
  • Norming
  • Performing

Manche ergänzen dies noch um eine 5. Phase:

  • Adjourning

Doch wie bereits benannt, wird dieses Modell häufig nur mehr oder weniger erläutert (zitiert) und der IST-Zustand auf Basis einer „externen“ Analyse festgestellt. Dann wissen die Team-Mitglieder Bescheid und sind in der Lage, damit umzugehen und sich weiter zu orientieren. Es kommt vielleicht noch ein Handlungskatalog dazu, der Verhaltensweisen, Maßnahmen und Lösungen beinhaltet. Viel Erfolg!

Das hat aber leider nicht so viel mit Bewusstsein, Befähigung und/oder Mitverantwortung zu tun. Der immer wieder zu beobachtende Effekt ist ein Zurücklehnen (lass das die anderen Mal machen oder wir leben das TEAM = Toll Ein(e) Andere(r) Machts), ein anschließendes Abwarten und beim wieder Hervorkommen klug platzierte Statements, wie: Ich wusste eh, dass das bei uns nicht funktioniert!

Wie schaffen wir also Bewusstsein, Befähigung und Mitverantwortung?

Aus meiner eigenen Erfahrung und Praxis weiß ich, dass das am besten über ein gemeinsames und aktives Erarbeiten des Phasen-Modelles geht. Im Anschluss empfiehlt sich eine Selbst- bzw. Teamreflexion zum aktuellen Status in diesen Phasen und dann ein gemeinsames Erarbeiten des Umgangs in den einzelnen Phasen und geeigneter Maßnahmen für einen gelungenen Schritt in die nächste Phase.

Wenn sich am Ende noch jeder damit auseinandersetzt, welchen Anteil er/sie daran hat und wie er/sie zu einem guten Ergebnis beitragen kann, dann ist es nur letztendlich eine Sache der Konsequenz, Begleitung und regelmäßigen Reviews/Retros…

HexHexHexHexHex! (schon etwas umfangreicher?!)

So kann – muss es aber natürlich nicht – gut funktionieren, mit einem guten Auftakt in eine Teamentwicklung. Ich habe auch schon alternative Herangehensweisen und Modelle erlebt – jede hat ihre Berechtigung, aber auch unterschiedliche Wirkung - mit mehr oder weniger Erfolg.

Im Folgenden möchte ich auf weitere Methoden der Teamentwicklung, Teamoptimierung bzw. Teambetrachtung eingehen. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Philosophien, Erfahrungen und Herangehensweisen. Ich möchte mir keinesfalls anmaßen, zu beurteilen, was richtig und was falsch ist. Ich zeige Möglichkeiten auf und biete Einblicke in Erfahrungen von mir und meinen KollegInnen…

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